Listbroking
Unter dem Begriff Listbroking wird im Marketing der Handel mit Adressen bzw. Adresslisten verstanden. Es handelt sich dabei um eine Methode aus dem Direktmarketing. Ein Listbroker ist demnach ein Unternehmen oder Makler, dass bzw. der Adressen von Privatpersonen und Unternehmen verkauft. Um dieses Gewerbe betreiben zu können, bedarf es von Seiten des Listbrokers möglichst zahlreicher Kontakte, da meist komplette und möglichst aktuelle Adressbestände abgekauft werden.
Darüber hinaus umfasst das Listbroking auch die eigene Erhebung von Adressen. Nachdem die Datensätze erhoben wurden, erfolgt eine Kategorisierung und Speicherung der Daten. Wichtige Merkmale hierbei sind beispielsweise der Wohnort bzw. die Wohngegend, von dem sich in vielen Fällen Hinweise zum Einkommen ableiten lassen. Weitere Filterkriterien können Hobbys, Alter, Bezahlverhalten oder Einkaufshistorie sein. Beim Listbroking geht es also auch darum, neben der bloßen Adresse auch ein möglichst genaues Bild über den Adressinhaber als Kunden zu gewinnen. So lassen sich zielgerichtete Werbeaktionen von Seiten des Werbenden (in diesem Fall also des Kunden eines Listbrookers) durchführen, bei denen die Chancen auf eine Reaktion (Response) höher ausfallen.
Die Quellen für Adressen können vielfältig sein und eine Weitergabe bedarf oftmals nicht der Zustimmung des Kunden selbst. Dies wird in den Datenschutzrichtlinien des betreffenden Unternehmens geregelt. So können beispielsweise große Versandhäuser Adressbestände weitergeben und zugleich auch noch Auskunft über die genannten Merkmale geben. Ein gängiges Modell neben dem Verkauf von Adressen ist auch die Vermietung von Kundenadressen. Gegenstand einer solchen Vermietung kann beispielsweise eine Mailing-Liste sein, auf der sich Adressen und Kundendaten befinden, die bereits bestimmten Vorgaben des Unternehmens entsprechen.
Bild: aksel / pixelio.de
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